Roman aus dem Sudan. Aus dem Arabischen von Regina Karachouli. Lenos Verlag, Basel 2004, 108 Seiten, EUR 14,90
Wie ein Lauffeuer fegt die Nachricht durchs Dorf: Sain wird heiraten.
Nun wird wahr, was Hanin, der Gottesmann, prophezeit hatte, nämlich dass Sain „das beste Mädchen im Dorf“ heiraten werde. Er wird seine Cousine, die schöne, kluge Nima, zur Frau nehmen.
Sain ist kein attraktiver Mann. Er hat einen Buckel und nur zwei Zähne im Oberkiefer. Doch Sain ist fröhlich und im Dorf gern gesehen. Sein Gelächter schallt durch alle Gassen.
Wo immer ein Fest stattfindet, ist Sain anzutreffen. Er kennt immer die neuesten Geschichten. Außerdem ist er berühmt für seinen Heißhunger.
Sain verliebt sich immer in die schönsten Mädchen. Lautstark brüllt er sein Verliebtsein durchs Dorf. Es dauert dann aber nie lange, und die Mädchen werden von vornehmen Männern weggeheiratet. Die Mütter begreifen schnell, dass sie Sain als Werbetrommel für ihre Töchter gebrauchen können.
Gespannt und amüsiert verfolgt man das Leben des Tollpatsches Sain, der trotz seines Aussehens und seines eigenwilligen Benehmens in die Dorfgemeinschaft integriert ist. Rund um Sains Hochzeit werden der Dorfalltag, Freud und Leid, Einzelschicksale und wunderliche Ereignisse detailliert und farbig beschrieben.
Einmal in die Hand genommen, liest man das schön gestaltete Buch in einem Zug bis zum Schluss durch.