Im Februar 2009 fand in Österreich der erste Kongress der Solidarischen Ökonomie statt; genau vier Jahre später ist die Universität für Bodenkultur in Wien wieder für drei Tage das Zentrum alternativer Wirtschaftspraxis.
Gehört oder gelesen haben sicherlich Viele von der Solidarischen Ökonomie, dennoch kann man nicht sagen, dass diese andere Form des Wirtschaftens, die eng mit der Idee des Gemeinwohls verknüpft ist, einen globalen Siegeszug angetreten hätte. Was eigentlich gerade in Zeiten der mannigfachen Krisen zu erwarten wäre. Doch die Parameter von Profit, Konkurrenz und Wachstum sind noch so tief in den Köpfen unserer politischen und wirtschaftlichen EntscheidungsträgerInnen verankert, dass noch viel Überzeugungsarbeit und praktische Anschauung notwendig sind, um der Idee der Solidarität, der gemeinsamen Verantwortung für unsere Gegenwart und Zukunft zum bleibenden Durchbruch zu verhelfen. Diesem Ziel dienen die Kongresse der Solidarischen Ökonomie (SÖ), die seit einigen Jahren in Deutschland und Österreich stattfinden. Wie schon beim Kongress von 2009 mit gut 1.000 TeilnehmerInnen und über 100 Workshops wird auch heuer eine eindrucksvolle Bestandsaufnahme der bestehenden Initiativen und Unternehmen gezeigt.
Interessante solidarökonomische Ansätze in einer enormen Bandbreite werden präsentiert und diskutiert: Alternativen zum Bank- und Geldwesen, Umsonst-Ökonomie, Postwachstumsökonomie, Open Source, Landwirtschaft, Commons, Selbstverwaltung, Wirtschaftsdemokratie …
Die VeranstalterInnen des heurigen SÖ-Kongresses knüpfen an die Methodik und Erfahrungen des ersten Kongresses vor vier Jahren an. Projekte, Betriebe und Organisationen dieser alternativen Wirtschaftsform sollen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene sichtbar gemacht werden. Die Solidarische Ökonomie hat ja mittlerweile auf allen Kontinenten Fuß gefasst; besonders stark ist sie in Nord- und Lateinamerika sowie in Europa vertreten.
Der Kongress 2013 wird in einem offenen Beteiligungsprozess geplant und organisiert. In über 100 Programmpunkten geht es um solidarische Wirtschaftsformen in so unterschiedlichen Bereichen wie Nahrungsmittel, Wohnen, Land, Ressourcen, Energie, Geld, Produktion, Handel, Bildung, Medien.
Ein wichtiges Ergebnis derartiger Treffen liegt in der Möglichkeit, interessante Initiativen kennenzulernen, mit anderen Menschen zu diskutieren, sich zu vernetzen.
Es wurde bei der Kongressgestaltung bewusst darauf verzichtet, namhafte GastrednerInnen für Vorträge einzuladen. Dafür werden viele AktivistInnen von Bewegungen, Initiativen, Unternehmen für Auskünfte und Gespräche zur Verfügung stehen, etwa Alexandra Strickner von Attac, Wolfgang Pekny vom Ökologischen Fußabdruck, Hans Eder von Intersol, Brigitte Kratzwald von Commons und viele andere.
Zum Thema im SWM: Nr.1/09
(Schwerpunkt), 4/09, 4/10, 10/10, 9/12.
Weitere Informationen, Programm, Anmeldung:
www.solidarische-oekonomie.at
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