Ibero-amerikanischer Gipfel
Seit 1991 treffen sich jedes Jahr die Staats- oder Regierungschefs von Spanien, Portugal und 21 lateinamerikanischen Ländern, um die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den ehemaligen Kolonien und Kolonialherren zu stärken. Doch diese Gipfel verkamen immer mehr zu einem inhaltslosen Ritual mit einer Schlusserklärung, die niemand ernst nahm.
Der neue demokratische Schwung in Lateinamerika hat sich nun auch auf dieses Gipfeltreffen übertragen, das Mitte November in Santa Cruz in Bolivien abgehalten wurde. Es stand unter dem Thema „Die soziale Integration als Motor der Entwicklung“ – und Armutsbekämpfung bildete einen Mittelpunkt der Debatten.
Es wurde die Einrichtung eines Generalsekretariats beschlossen, dessen Vorsitzender beim nächsten Gipfel in einem Jahr in Costa Rica gewählt werden soll. Fidel Castro hatte seine Teilnahme wegen „Zeitmangels“ kurzfristig abgesagt; ein stichhaltigerer Grund ist zur Zeit noch nicht bekannt.