überschätzte englische Jungkoch Jamie Oliver hat den Mörser erfunden. Dieses Werkzeug ist vermutlich so alt wie das Getreide. Und das wurde bereits vor über 10.000 Jahren im Nahen Osten kultiviert. In Mittel- und Westeuropa verbreitete sich der Anbau von Getreide vor etwa 7.000 Jahren während der Neolithischen Revolution. Vor der Erfindung des Mühlsteins diente der Mörser dazu, Getreide zu Mehl zu mahlen.
Mörser sind Gefäße mit dicker, an der Innenseite glatter Wand. Mit einem dazugehörigen Stößel können etwa Getreidekörner oder Gemüse zerstoßen oder härtere Substanzen pulverisiert werden. Jamie Oliver propagiert schwere Mörser aus Stein (leicht auch als Mordwaffe zu gebrauchen) als das ultimative Küchenutensil. Im Rest der Welt findet sich das vielseitig verwendbare Werkzeug nicht nur aus Stein, sondern auch aus Holz oder Metall.
Im westafrikanischen Ghana arbeiten meist zwei Frauen daran, in einem großen Holzmörser Jams oder Maniok und Kochbananen zum beliebten „Fufu“, der Standardbeilage, zu stampfen. Das ist eine ziemlich langwierige Angelegenheit, und schon das rhythmische Geräusch lässt echten GhanaerInnen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Fufu erinnert in der Konsistenz an Waldviertler Kartoffelknödel. Es zu mögen, ist in Ghana gewissermaßen die kulinarische Initiation.
Auch das in Westafrika so beliebte Hirsebier wird in großen Holzmörsern vorbereitet.
Dagegen nehmen sich unsere „westlichen Mörser“ wie Puppenküchengeräte aus. Schließlich machen wir damit kein Erdäpfelpüree für eine Großfamilie, sondern verarbeiten meist Dinge wie eine Messerspitze Safranfäden oder einen Esslöffel voll Gewürze.