Die schlechte Nachricht: Im Strudel der globalen Finanzkrise verhallt die Kunde vom drohenden Kollaps eines weiteren Systems medial fast ungehört: Nach dem „Living Planet Report 2008“ zum Beispiel, der kürzlich vorgestellt wurde, würden wir bis zum Jahr 2035 zwei Planeten Erde brauchen, um unseren derzeitigen Lebensstil aufrechtzuerhalten.
Die gute Nachricht: Nötige Änderungen in der Energie- und Klimapolitik werden so intensiv diskutiert wie noch nie zuvor. Zeugnis davon gab die bestens besucht Entwicklungskonferenz zum Thema „Wachstum – Umwelt – Entwicklung“, die kurz vor Druck dieser Südwind-Ausgabe in Innsbruck stattgefunden hat.
Bei der Konferenz herrschte insgesamt eine starke Skepsis gegenüber der heiligen Kuh namens Wachstum. Gerade die derzeitige Krise, die sich vom Finanzsektor immer mehr auf die gesamte Wirtschaft ausdehnt, zeige, dass man die Wachstumsideologie kritisch hinterfragen muss. „Wachstum ist nicht die Lösung des Problems, sondern Teil des Problems“, so der deutsche Soziologe Elmar Altvater. Um die Ergebnisse der Konferenz in die Sphären der EntscheidungsträgerInnen zu bringen, wird an eine Nachfolgekonferenz im kommenden Frühjahr mit führenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft gedacht. Auf jeden Fall hat die Konferenz gezeigt, wie wichtig eine Zusammenarbeit von Organisationen aus dem Umweltbereich und der Entwicklungspolitik ist.
Und noch eine gute Nachricht: Sollten Sie auf der Suche nach einem wirklich sinnvollen Weihnachtsgeschenk mit langer Haltbarkeit sein, denken Sie auch an die Möglichkeit, ein Südwind-Abonnement zu verschenken: ein Jahr lang wertvollen Lesestoff für Ihre Lieben und dazu ein schönes Geschenk für Sie (siehe Seite Rückseite dieses Heftes).
Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und ein glückliches Neues Jahr. Bis zum Wiederlesen Anfang Februar mit einer Doppelausgabe.
Die Südwind-Redaktion