Einfach leben: „Je ne veux pas travailler, je ne veux pas dejeuner, je veux seulement m’oublier …“ (ich will nicht arbeiten, nicht essen, ich will mich nur vergessen …) ein französischer Chanson tönt durch die Lautsprecher des Cafés irgendwo entlang der Inkastraße.
Ich stelle fest, dass ich eigentlich so wenig brauche, um glücklich zu sein, und die Gegensätze zwischen Anstrengungen entlang des Weges und der darauf folgenden Entspannung machen aus kleinen Dingen wahrlich magische Erlebnisse: abends nach einem langen Wandertag in den warmen Schlafsack zu kriechen, ein gutes Essen – und seien es auch nur die üblichen Spaghetti mit Knoblauch und Olivenöl –, ab und zu mal ein Glas Rotwein und dann wieder mal gute Musik.
Im Norden von Peru ging der Weg durch Sümpfe, durch heiße, trockene Täler, über hohe Pässe, ich musste reißende Flüsse durchqueren und kam des öfteren vom Weg ab: dazu Wind und Regen und schlammige Wanderwege. Dann aber wieder Sonne, oder ein paar Tage Erholung in einem schönen Ort mit Freunden, die ich unterwegs traf. Das Glück auf Erden: und es kann so einfach sein. Das Schöne ist, dass ich mich darüber so freuen kann, vor allem nach Tagen und Wochen der Einsamkeit und Anstrengung.
In Wirklichkeit brauchen wir viele Dinge, die wir für unentbehrlich halten, überhaupt nicht; erst wenn wir diese Dinge gehen lassen ist der Kopf frei zum bewussten, intensiven Leben. So kommen mir die Worte von Hubert von Goisern in den Sinn, der bei einem Konzert sein Lied „I bin ån“ (mir geht es gut) mit den Worten: „I brauch dei Klumpert ned” (ich brauche deinen ganzen Kleinkram nicht) einleitete. Anspannung und bewusste Entspannung; intensives Leben ohne den ganzen Kleinkram: der Weg zu Zufriedenheit und Glück.
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