Klemens Lendl spielt Geige. Nichts Besonderes. David Müller spielt Gitarre. Detto. Beide singen. Wienerlieder. Detto. Aber: Der Wuschelkopf Müller lässt im scheinbar normalsten Drei-Viertel-Takt echte groove entstehen und hat auch an der gleichförmigsten Begleitung seine schiere Freude. Der Herr Lendl wirkt aufs erste bescheiden und schüchtern, entpuppt sich dann freilich bald als souveräner Meister des ironischen Understatements, gleichzeitig elegant und lässig. Und beide singen, als kämen ihre Stimmen aus einer Doppelkehle, sind dermaßen aufeinander eingespielt, dass man es nur dialektös treffen kann: „zsamghazt“. Wie sie kleine und kleinste Verzögerungen, Haltepunkte anbringen und dann wieder Gas geben, das ist zwar für diese Musik nicht nur nichts Besonderes, sondern gehört geradezu wesentlich zu ihr. Doch immer wieder staunt man.
Für die neue CD (ihre zweite) haben sich die Strottern einen Librettisten geholt, der ihnen neue Text in die Gurgel schreibt: Peter Ahorner. „schenk ma uns bedingungslos – amoi tour retour – daun samma die bedingung los – wos zammhaut die l’amour“. Gedichte, die sich grad noch, dann aber virtuos reimen. Worte mit doppeltem, manchmal dreifachem Boden. Als Gäste fungieren zwei verdiente Haudegen aus dem Hause „Roland Neuwirths Extremschrammeln“: Überstimme Doris Windhager und der beseelteste Akkordeonist von Wien, Walter Soyka. l
(die strottern: mea ois gean.
Bei Redaktionsschluss war leider das Label noch nicht bekannt. Bestellungen am besten über www.diestrottern.at)
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