Liebe Redaktion!
Usinsk ist eine junge Öl-Stadt im Nordwesten Russlands. Nicht von ungefähr findet hier ein Workshop für junge UmweltschützInnen statt, den ich besuchen darf. Er wird vom „Rettet die Petschora“-Komitee und Greenpeace Russland organisiert. Die 1.800 km lange Petschora ist ein gewaltiger Strom.
Mit Hilfe von Geoinformationssystemen (GIS) werden Öl-Lecks ausfindig gemacht. Heute waren wir im Feld. Die schnurgerade Straße durchschneidet die Waldtundra wie ein Messer. Der unberührte Eindruck wird jäh zerstört, als wir auf den ersten Ölteppich stoßen. Was einst lebendig war, wurde unter einer dicken schwarzen Paste erstickt.
205 ölverseuchte Plätze sind bekannt. Einige sind neu, andere schon mehrere Jahre alt. Meist stammen sie von lecken Pipelines. Die Mühe, aufzuräumen und den betroffenen Landstrich zu rekultivieren, macht sich Lukoil Komi, der größte Ölförderer, nicht. Das „Rettet die Petschora“-Komitee kämpft schon seit 20 Jahren gegen die Verseuchung der Flüsse und des Bodens an. Sie seien nicht grundsätzlich gegen die Ölindustrie, betont Präsident Fedor Terentjev. Lukoil solle einfach „sauber arbeiten“.
Fischfang und Jagd spielen noch immer eine große Rolle in Usinsk, auch wenn die junge Generation größtenteils schon in der Ölindustrie arbeitet. Die Fischbestände sind aufgrund der Ölverschmutzung aber massiv zurückgegangen.
Bis bald und liebe Grüße, Gertraud
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