Am 10. Mai wurde der
Anwalt Rodrigo Rosenberg in der guatemaltekischen Hauptstadt von einem Killerkomando
erschossen. Drei Tage zuvor hatte er ein Video aufgenommen, in dem er u.a. den Präsidenten Guatemalas, Alvaro Colom, beschuldigt, seine Ermordung zu planen (s. SWM 6/09 S.13). Dieser beteuert seine Unschuld und vermutet ein Komplott der Opposition und mächtiger Wirtschaftskreise. Immer neue Hypothesen tauchen auf. Offenbar geht es um wirtschaftliche Interessen, in deren Zentrum die Bank für Ländliche Entwicklung, BANRURAL, steht. Sie wird von Rosenberg in dem Video als Hort der Korruption bezeichnet.
Nobelpreisträgerin
Rigoberta Menchú spricht davon, dass die Rechte in Guatemala einen Putsch gegen Colom anstrebe. Der Präsident verspricht eine baldige Aufklärung des „Falles Rosenberg“. Mit an den Untersuchungen beteiligt ist die
UN-Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala, die seit kurzem ihre Nachforschungen ins Internet stellt (
www.cicig.org). (Zu dieser Meldung vgl. Artikel auf S.18.)