Brandes&Apsel, 2005, 140 Seiten, euro 16,50
Bis 2015 hat sich die Völkergemeinschaft das Ziel gesetzt, den Anteil der extrem armen und der unter Hunger leidenden Menschen zu halbieren. Das ist das wichtigste der acht so genannten Millenniumsziele der Vereinten Nationen. Von dieser eher bescheidenen Vorgabe ist die Menschheit weit entfernt. Rund 850 Millionen leiden an Hunger oder sind chronisch unterernährt. Jedes Jahr werden es mehr. Der reich illustrierte Band des deutschen evangelischen Hilfswerks bringt anschauliche Beispiele aus allen Kontinenten, die zeigen, wie Hunger gemacht wird. AIDS rottet in Afrika die produktive Generation aus. Viehdiebe verschärfen für afrikanische Kleinbauern die Misere. Die Antworten des reichen Westens machen die Sache oft noch schlimmer, weil meist kommerzielle Interessen damit verbunden sind. Die Aussaat transgener Maissorten in Mexiko füllt zwar die Börsen der Agrarmultis, vergrößert aber Armut und Hunger, statt sie zu bekämpfen. Es werden aber nicht nur die Fehlentwicklungen aufgezeigt, sondern, anhand konkreter Beispiele, auch zukunftsweisende Alternativen, etwa die ökologische Landwirtschaft. Sie ist nicht nur umweltverträglicher und liefert gesunde Nahrungsmittel, sondern verhindert auch, dass Kleinbäuerinnen und -bauern in die Schuldenfalle der Lieferanten von Agrarchemikalien tappen. Landreform, so illustriert das Beispiel Bangladesch, ist das beste Ernährungsprogramm.