Krüger Verlag, Frankfurt am Main 2002, 447 Seiten, € 20,50,-
Cristina Kahlo berichtet aus ihrem Leben an der Seite ihrer Schwester Frida. Ein Leben im Schatten der berühmten mexikanischen Malerin. Cristina, die Stille und Unbekannte. Frida, die Exzentrische und Schillernde. So sieht es zumindest die Autorin Bárbara Mujica, Professorin für Spanisch an der Universität Georgetown, Washington D.C.
„Meine Schwester Frida“ ist ein fiktionales Werk. Viele Ereignisse und Figuren sind frei erfunden. Den Rahmen des Romans bilden jedoch biographische Fakten aus dem Leben der Frida Kahlo und der mexikanischen Geschichte.
Die Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit nutzt die Autorin dazu, Eckdaten aus dem Leben der Malerin mit möglichen Alltagsszenarien lebendig zu machen. Frida Kahlos Bisexualität ist zum Beispiel gut dokumentiert, die Figur Leticia Santiago im Roman ist jedoch eine Erfindung der Autorin. Das erfahren die Leserinnen und Leser in einer Anmerkung zum Schluss. „ ‚Meine Schwester Frida‘ habe ich in der Absicht geschrieben, Frida Kahlo in ihrem Wesen zu erfassen, nicht ihr Leben zu dokumentieren. Es interessierte mich dabei besonders, wie es wohl gewesen ist, die ‚gewöhnliche‘ Schwester dieser ungewöhnlichen Frau zu sein“, bemerkt die Autorin.
Die Rivalität der Schwestern um den berühmten Maler Diego Rivera ist biographisch gesichert. Im Roman wird die Liebe Cristinas zu Rivera zu einer Zerreißprobe der Schwesternbeziehung. In solch einem Moment rutschen die ansonsten scharfblickenden Erzählungen aus der Sicht der kleineren Schwester Fridas ins Triviale ab.
Zu Beginn des nächsten Jahres kommt der Film „Frida“ mit Salma Hayek in der Hauptrolle in die heimischen Kinos.