Förderung durch „Kunst im öffentlichen Raum“ wurde abgewiesen.
Die Pläne dafür waren schon sehr konkret, doch jetzt gibt es einen herben Rückschlag für ein Nelson-Mandela-Denkmal in Wien-Aspern. (Das Südwind-Magazin berichtete)
Die Denkmal-Initiative rund um das Dokumentations- und Kooperationszentrum Südliches Afrika (SADOCC) reichte bei der „Kunst im öffentlichen Raum GmbH“ (KÖR) für eine Förderung ein – konkret geht es um 150.000 Euro.
Doch der Förderantrag wurde abgelehnt. Eine offizielle Begründung gibt es nicht. Das Südwind-Magazin fragte daher bei der zuständigen Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler nach: „Der Entwurf für das Denkmal wurde in der Herbstsitzung seitens der fünfköpfigen internationalen Expertenjury von KÖR eingehend diskutiert und die eingereichten Unterlagen intensiv besprochen“, so das Büro von Kaup-Hasler. Die Ablehnung müsste seitens der Jury nicht öffentlich begründet werden, so sei das Prozedere.
Denkmal-Idee bereits lokal verankert. SADOCC zeigt sich jedenfalls „enttäuscht“. Der Entwurf des südafrikanisch-österreichischen Künstlers Marcus Neustetter sei in Absprache mit der zuständigen Bezirksverwaltung, der Seestadt-Entwicklungsgesellschaft und der südafrikanischen Botschaft sowie unter Einbeziehung der Menschen im Bezirk erarbeitet worden. Mehrere Wiener Landtagsabgeordnete und Gemeinderäte unterstützen laut SADOCC bereits das Vorhaben. Zudem habe die Nelson Mandela Foundation in Johannesburg die Aufnahme in die Weltliste der offiziell anerkannten Mandela-Denkmäler vorbereitet.
Noch bis Frühling Zeit. Die Initiative will jetzt andere Wege finden, die für die Finanzierung des Denkmals nötigen 150.000 Euro aufzustellen. Einen gewissen Zeitdruck gibt es dabei: Laut Walter Sauer von SADOCC müsste bis in den Frühling eine alternative Lösung gefunden werden. Denn ansonsten muss der Platz, der derzeit noch für das Denkmal freigehalten wird, anderweitig verwendet werden.
Geplante Eröffnung des Platzes samt Denkmal war Schulanfang 2025. Sauer und sein Team bei SADOCC hoffen jetzt auf einen konstruktiven Dialog mit Kulturstadträtin Kaup-Hasler.
Ihr Büro betont in der Antwort an das Südwind-Magazin: „Natürlich ist es der Stadt Wien ein großes Anliegen, auch im öffentlichen Raum an die Bedeutung der Menschenrechte zu erinnern.“ Mit der Benennung von Verkehrsflächen wie dem Nelson-Mandela-Platz, dem Platz der Kinderrechte und dem Platz der Menschenrechte sei diesem Anliegen auch bereits Rechnung getragen.
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