E-Mail aus: Malediven

Von: Sandra Weller

Betreff: Hinter der Absperrung

Liebe Redaktion,

im langen Gewand laufe ich Richtung Absperrung. Dahinter befindet sich eine andere Welt – die der Tourist:innen.

Ich bin auf Feridhoo, einer Insel auf den Malediven. Tourismus gibt es auf den Malediven seit über 50 Jahren, auf der muslimischen Insel Feridhoo steckt er aber noch in den Kinderschuhen. Präsent sind vor allem Frauen, viele sind verschleiert. Ihre Männer arbeiten auf den Resort-Inseln.

Es wird an jeder Ecke gebaut, was erahnen lässt, wie es hier in ein paar Jahren aussehen wird.

Was ich mich frage: Wie schaffen es die Malediven, den westlichen Tourismus und den Islam zusammen auf einer kleinen Insel zu vereinen? Die Antwort: Es gibt einen kleinen Strandabschnitt, der zum „Bikini-Beach“ wurde. Auf den Inseln herrscht striktes Alkoholverbot. Und: Außerhalb des „Bikini-Beach“ ist kurze Kleidung verboten.

Ob das alles auf Dauer funktionieren kann, bleibt abzuwarten. Ein vor der Küste der Insel Maafushi dauerhaft ankerndes Boot umgeht die lokalen Regeln und hat angefangen, Alkohol anzubieten. Das hat dafür gesorgt, dass es dort vor Tourist:innen wimmelt.

Liebe Grüße,
Sandra