Seit zwei Jahren vermissen sie wohl die meisten von uns: Eine gewisse Planungssicherheit für unser Leben. Urlaube, Konzerte, der Schulbesuch, alles irgendwie ungewiss. Im besten Fall haben wir gelernt, damit zu leben und stoisch hinzunehmen, was auch kommen mag. Und mittlerweile können viele von uns vielleicht schon lachen, wenn es heißt: „Die nächsten zwei Wochen werden entscheidend sein.“
Bis Ende November kamen im Jahr 2021 rund 34.000 Menschen nach Österreich und stellten einen Asylantrag. Zu diesem Zeitpunkt haben ca. 56.000 Menschen im vergangenen Jahr einen Asyl-Entscheid bekommen, in zwei Dritteln der Fälle wurde der Antrag abgelehnt.
Laut der Behörde selbst sollte die Wartezeit höchstens sechs Monate dauern. Doch viele Asylsuchende leben wesentlich länger mit der Ungewissheit, ob sie hierbleiben können oder weiterziehen bzw. dorthin zurück müssen, wo ihnen das Leben zu unsicher geworden war.
Dass niemand genau weiß, wie man mit einem neuartigen, bedrohlichen Virus umgeht, ist ungut, aber unvermeidbar.
Dass die politisch Verantwortlichen aber nicht genug machen, um Asylsuchenden lange Monate oder Jahre der Unsicherheit zu ersparen, zeugt von Gewissenlosigkeit.
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