Vernehmliches Aufatmen war die Reaktion auf die Beschlüsse des 5. Plenums der Maoisten, das am 7. August in Kathmandu zu Ende ging. Man einigte sich auf den Verbleib in der Regierung und der Acht-Parteien-Allianz sowie die Teilnahme an den Wahlen zur Verfassung gebenden Versammlung, die für den 22.11. angesetzt sind. Zuvor hatten mehrere Führer der Bewegung den Ausstieg verlangt; die Basis sei mit den Fortschritten unzufrieden. Weite Teile der Bevölkerung haben das Empfinden, dass sich Korruption und Nepotismus fortsetzen, und kritisieren die Tatenlosigkeit der Interimsregierung.
Der Verfassungskonvent wird gemischt beschickt: 240 Mitglieder von Parteilisten und 240 Mitglieder von Minderheiten proportional zu ihrem Anteil an der Bevölkerung; 17 Mitglieder bestimmt der Premier selbst. Damit sind wichtige Forderungen aus der Zivilgesellschaft sowie der Maos berücksichtigt worden. Viele Menschen hatten in der letzten Zeit die Rückkehr zum bewaffneten Kampf befürchtet, einen möglichen Militärputsch oder gar eine politische Wiederauferstehung des Königs.