Liebe Leserin, lieber Leser!
Werdet Ihr jetzt zynisch?“, fragte uns kürzlich eine Leserin, als sie erfuhr, dass wir das Schwerpunktthema „Abfall“ ausgerechnet für die Weihnachtsausgabe 2006 geplant haben, die Sie gerade in Händen halten. Keine Sorge, zu Weihnachten 2007 werden Sie voraussichtlich über Gewürze und den globalen Handel damit lesen. Und zynisch geworden sind wir auch nicht. Müll ist auf jeden Fall ein Welt bewegendes Thema – nicht nur zur Weihnachtszeit. Trotzdem ist es eine Tatsache, dass Weihnachten vor allem ein Fest der Materie ist. Materie, die irgendwann ihren Wert für uns verliert und damit zu Müll wird. Alles nur eine Frage der Zeit, wie lange wir etwas für wertvoll halten. Eine kleine Blitzumfrage in der Redaktion nach dem ältesten von Menschenhand gemachten Objekt in unserem persönlichen Besitz förderte Interessantes zu Tage: Der eine nennt einen präkolumbischen Mayakopf aus dem 9. Jahrhundert sein eigen; die andere eine goldene Taschenuhr aus der Biedermeierzeit. Ein Kollege hütet als kostbaren Besitz eine etwa hundert Jahre alte Stoppuhr, vor Jahren als „Schachuhr“ ersteigert, eine Kollegin besitzt ein Hohlmaß aus Messing aus dem 19. Jahrhundert. Oben stehendes Bild zeigt ein etwas 200 Jahre altes Hufeisen, das ein Kollege gefunden hat, als er eigentlich auf der Suche nach römischen Münzen war. Wir nehmen es als Symbol, mit dem wir Ihnen ein glückliches Jahr 2007 wünschen.
Davor steht natürlich noch unser guter Wunsch für fröhliche Weihnachten. Sollten Sie noch auf der Suche nach einem sinnvollen Geschenk in letzter Minute sein, das nicht nur zu 100 Prozent recyclingfähig, sondern auch in seiner geistigen Wirkung durchaus nachhaltig ist, empfehlen wir Ihnen ein Geschenkabonnement des Südwind-Magazins (siehe Seite 47).
Die nächste Südwind-Ausgabe (eine Doppelnummer) erscheint Ende Jänner.
Die Südwind-Redaktion
PS: In der letzten Ausgabe wurden die Fotos aus der Türkei irrtümlich der Autorin Corinna Milborn zugeschrieben. Sie stammen vom Fotografen Georg Hochmuth. Wir entschuldigen uns.